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Material/Methoden, Ergebnisse, Diskussion und Einleitung vervollständigt

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Alexander Minges 2012-08-19 01:25:19 +02:00
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@ -1,8 +1,11 @@
\addchap{Abkürzungsverzeichnis}
\begin{acronym}[F. trinervia]
\begin{acronym}[C. symbiosum]
\setlength{\itemsep}{-\parsep}
\acro{2YT}{\textit{2x Yeast extract and Tryptone} (engl.)}
\acro{3PGAK}{3-Phosphoglycerat Kinase}
\acro{AA/BAA}{Acrylamid/Bisacrylamid}
\acro{ADP}{Adenosindiphosphat}
\acro{AK}{Adenylatkinase}
\acro{AMP}{Adenosinmonophosphat}
\acro{APS}{Ammoniumperoxodisulfat}
\acro{ATP}{Adenosintriphosphat}
@ -29,6 +32,9 @@
%\acro{KH2PO4}[\ce{KH2PO4}]{Kaliumdihydrogenphosphat}
%\acro{MgCl2}[\ce{MgCl2}]{Magnesiumchlorid}
%\acro{MgSO4}[\ce{MgSO4}]{Magnesiumsulfat}
\acro{MDH}{Malatdehydrogenase}
\acro{ME}{Malatenzym}
\acro{MW}{Molekulargewicht}
\acro{NADH}{Nicotinamidadenindinukleotid}
\acro{NAD-MDH}{NAD-abhängige Malatdehydrogenase}
%\acro{NaHCO3}[\ce{NaHCO3}]{Natriumhydrogencarbonat}
@ -37,11 +43,14 @@
\acro{p. a.}{\textit{pro analysi}~(lat.)}
\acro{PAGE}{Polyacrylamidgelelektrophorese}
\acro{PCR}{Polymerase-Kettenreaktion}
\acro{PDRP}{PPDK regulierendes Protein}
\acro{PEP}{Phosphoenolpyruvat}
\acro{PEPCase}{Phosphoenolpyruvat-Carboxylase}
\acro{PFK}{Phosphofruktokinase}
\acro{PMSF}{Phenylmethylsulfonylfluorid}
\acro{PPDK}{Pyruvat-Phosphat Dikinase}
\acro{rcf}{\textit{relative centrifugal force}~(engl.)}
\acro{RuBisCO}{Ribulose"=1,5"=bisphosphat"=carboxylase/"=oxygenase}
\acro{SDS}{Natriumdodecylsulfat}
\acro{SLIC}{Sequenz und Ligase unabhängige Klonierung}
\acro{SOPMA}{\textit{Self-optimized prediction method}~(engl.)}

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@ -1,4 +1,4 @@
\selectlanguage{english}
\addchap{Abstract}
<Abstract>
\selectlanguage{ngerman}

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@ -51,9 +51,28 @@
\acs{C. symbiosum}. Sequenzidentitäten sind farbkodiert dargestellt: \SI{100}{\percent} Identität (violett), \SI{75}{\percent} (blau) und
\SI{50}{\percent} (rosa).}
\shortcaption{Multiples Alignment der Primärstrukturen verschiedener PPDKs}
\label{abb:ma}
\end{texshade}
\microtypesetup{protrusion=true}
\clearpage
\section{Evalutation der Homologiemodelle}
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[height=0.5\textheight,keepaspectratio=true]{./img/anhang/FtPPDK_Zm.eps}
% FtPPDK_Zm.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=0 -1 474 638
\caption{Ramachandran-Plot des von \textit{Zea mays} abgeleiteten Homologiemodells}
\label{abb:ramachandran_Zm}
\end{figure}
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[height=0.5\textheight,keepaspectratio=true]{./img/anhang/FtPPDK_Cs.eps}
% FtPPDK_Cs.svg: 765x990 pixel, 72dpi, 26.99x34.92 cm, bb=0 0 765 990
\caption{Ramachandran-Plot des von \acs{C. symbiosum} abgeleiteten Homologiemodells}
\label{abb:ramachandran_Cs}
\end{figure}
\chapter{Erklärung}
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig verfasst und keine anderen, als die angegebenen Quellen und

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@ -1 +1,83 @@
\chapter{Diskussion}
\chapter{Diskussion}
\section{Expression und Reinigung der \acs{PPDK}}
Die \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} konnte erfolgreich in \acs{E. coli} BL21 (DE3) exprimiert werden. Sowohl in einer vierstündigen Expression,
als auch in einer Expression über Nacht zeigten sich in der differentiellen Zentrifugation nur geringe unlösliche Anteile, gemessen an der
Gesamtmenge Protein (vgl. \ref{sec:ergebnisse_dz}). Dies spricht dafür, dass nur in geringem Maße \textit{Inclusion Bodies} gebildet wurden und legt die
Vermutung nahe, das der lösliche Proteinanteil nativ gefaltet ist.
Dies konnte durch die \acs{CD}-Spektroskopie gestützt werden. Es konnten Sekundärstrukturanteile nachgewiesen werden, welche sich mit
Sequenz basierten \textit{ab initio} Vorhersagen, sowie bekannten Strukturdaten decken (vgl. Tabelle \ref{tab:cd}). In einem letzten Schritt konnte die tatsächlich funktionelle
Faltung der rekombinanten \acs{PPDK} in einem Aktivitätsassay gezeigt werden.
Im Rahmen der Reinigung konnten mit steigender Imidazolkonzentration insgesamt drei Fraktionen \acs{PPDK} gewonnen werden, die eine jeweils hohe Reinheit aufweisen (vgl. \ref{abb:reinigung_sds} und sich
durch ihre Dispersität unterscheiden (siehe Abbildung \ref{abb:chromatogramm_gefi}). Der Oligomerisierungsgrad beeinflusst offenbar die Bindungsaffinität der \acs{PPDK} an die Säule,
was zu einem unterschiedlichen Elutionsverhalten führt. Ursächlich könnte eine zunehmende Maskierung des Hexa-Histidin-Tags in den Oligomeren sein. Eine zuverlässige Größenzuordnung
konnte in der Größenausschluschromatographie aufgrund der sehr eng zusammen liegenden Elutionsvolumina nicht vorgenommen werden. Es konnte aber gezeigt werden, dass
die bei \SI{250}{\milli\Molar} gewonnene Fraktion monodispers vorliegt und sich somit gut für zukünftige Kristallisationsexperimente eignet.
Die Proteinausbeute liegt -- betrachtet man nur die monodispers gereinigte Fraktion -- bei etwa \SI{47}{\milli\gram\per\liter} Kulturmedium und ist somit als
hoch einzuschätzen. Der in der Literatur beschriebene Effekt der ausgeprägten Kältelabilität der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} \citep{Burnell1990},
welcher zum Zerfall der funktionellen Tetramere in Monomere führt, ließe sich unter Umständen zur Erhöhung der effektiv nutzbaren Ausbeute einsetzen. Durch eine
Vereinigung aller gereinigter PPDK-Fraktionen und anschließender Kältebehandlung sollte zu einer einheitlichen Population der PPDK-Monomere führen. Die Ausbeute
beträgt dann etwa \SI{118}{\milli\gram\per\liter} Kultur.
\section{Aktivität der gereinigten PPDK}
Die spezifische Aktivität der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} liegt mit \SI[seperr]{0,99(9)}{\Unit\per\milli\gram} in der \acs{PEP}-bildenden Richtung in der Größenordnung
von Literaturwerten für \textit{Zea mays} \citep{Hatch1975}. In ähnlicher Weise stimmen auch die bestimmten \ce{K_m}-Werte für ATP \SI[seperr]{50(9)}{\micro\Molar} und
Pyruvat \SI[seperr]{270(44)}{\micro\Molar} mit bekannten Literaturwerten von \textit{Zea mays} und \textit{F. brownii} überein \citep{Hatch1975,Ohta1997}, die ebenfalls
im zwei- bis dreistelligen mikromolaren Bereich liegen. Ein Vergleich der experimentellen Daten mit Literaturwerten ist in Tabelle \ref{tab:literatur} aufgeführt.
%
\begin{table}[htb]
\centering
\begin{threeparttable}
\caption[Vergleich der kinetischen Parameter mit Literaturwerten]{Vergleich der kinetischen Parameter mit Literaturwerten der PPDK aus \textit{F. bidentis}, \textit{F. brownii} und \textit{Zea mays}.
Die Literaturwerte beziehen sich jeweils auf die \acs{PEP}-bildende Reaktion.}
\label{tab:literatur}
\begin{tabular}{llll}
\toprule
\multirow{2}{*}{\textbf{Spezies}} & \multicolumn{2}{c}{\textbf{\ce{K_m} [\si{\micro\Molar}]}} & \multirow{2}{*}{\textbf{spez. Aktivität [\si{\Unit\per\milli\gram}]}} \\
& \textbf{ATP} & \textbf{Pyruvat} & \\
\midrule
\acs{F. trinervia} & \num[seperr]{50(9)} & \num[seperr]{270(44)} & \num[seperr]{ 0,99(9)} \\
\midrule
\textit{F. bidentis} & 25\tnote{2} & 73\tnote{2} & \\
\textit{F. brownii} & 88\tnote{2} & 67\tnote{2} & \\
\textit{Zea mays} & 95\tnote{2} & 158\tnote{2} & 1,2\tnote{1} \\
\bottomrule
\end{tabular}
\begin{tablenotes}
\item[1] \citet{Hatch1975}
\item[2] \citet{Ohta1997}
\end{tablenotes}
\end{threeparttable}
\end{table}
\ce{V_{max}} wurde im Rahmen der nichtlinearen Regression für \acs{ATP} und Pyruvat bestimmt. Unter Berücksichtigung der Standardabweichung sind die beiden Werte
-- \SI[seperr]{0,095(5)}{\milli\Molar\per\minute} (ATP) und \SI[seperr]{0,093(5)}{\milli\Molar\per\minute} (Pyruvat) -- als identisch anzusehen. Dies entspricht der
Erwartung, da die maximale Reaktionsgeschwindigkeit bei Substratsättigung in beiden Fällen identisch sein sollte.
Der beobachtete Abfalls der gemessenen Reaktionsgeschwindigkeit bei einer \acs{ATP}-Konzentration von \SI{2,5}{\milli\Molar} (Abbildung \ref{abb:kinetik_atp}) ist auf
die inhibitorische Wirkung von \acs{ATP}, \acs{ADP} und \acs{AMP} auf die als letzte Stufe des gekoppelten Enzymassays eingesetzte \acs{MDH} zurückzuführen \citep{Harris}. Bei einer \acs{ATP}-Konzentration
von \SI{2,5}{\milli\Molar} ist nicht mehr die Pyruvat-Bildung durch die \acs{PPDK}, sondern die Umsetzung des Oxalacetats durch die \acs{MDH} der geschwindigkeitsbestimmende Schritt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Aktivität der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} in etwa vergleichbar mit anderen bekannten PPDKs ist.
\section{Homologiemodelle}
Die erstellten Homologiemodelle weisen nach einer Analyse mit PROCHECK keine auffälligen Anomalien auf, so dass die Modelle als hinreichend korrekt angesehen werden können.
Da die \acs{PPDK} aus \textit{Zea mays} zudem eine hohe Sequenzidentität von \SI{79}{\percent} zur \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} aufweist, bietet das hierauf basierende
Modell eine gute Annäherung an die tatsächliche dreidimensionale Struktur der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia}, insbesondere in Hinblick auf die räumliche Ausrichtung
der Seitenketten in der \acs{PEP}-Bindetasche. In Kombination mit der Identifikation hoch konservierter Sequenzabschnitte können einige für die \acs{PEP}-Bindung und
Umsetzung wichtige Reste identifiziert werden \citep{Nakanishi2005}: Arg562, Arg619, Arg669, Glu748, Asp772 und Asn771, sowie Cys834, welches als Protonen-Donor fungiert (Abbildung \ref{abb:substratbindetasche}).
Durch gezielte Mutation dieser Reste kann in zukünftigen Experimenten ihr Einfluss auf die Aktivität und Stabilität der \acs{PPDK} untersucht werden.
\section{Ausblick}
Die im Rahmen dieser Arbeit gereinigte \acs{PPDK} liegt in hoher Konzentration, monodispers und hoher Reinheit vor, so dass sie in Kristallisationsexperimente eingesetzt
werden kann. Eine erfolgreiche Kristallisation ist dann notwendig für die Strukturaufklärung mittels Röntgenkristallographie. Zusätzlich können anhand der erstellten
Homologiemodelle \textit{in silico} Analysen durchgeführt werden. Beispielsweise kann nach Bindetaschen für Effektoren gesucht werden, welche das \textit{Domain-Swiveling}
in distinkten Zwischenstadien halten. Sobald Kristallisationsbedingungen für die wildtypische Form etabliert sind, können diese für die Co-Kristallisation mit den gefundenen
Effektoren adaptiert werden. Letztere können darüber hinaus direkt mit Hilfe des etablierten Aktivitätsassays auf ihren Einfluss auf die \acs{PPDK}-Aktivität hin untersucht werden.
Aus den resultierenden Strukturdaten ließen sich dann intermediäre Konformationen ableiten, die zu einem genaueren Verständnis der Funktionalität
der \acs{PPDK} führen können. Mittels einer Netzwerkanalyse ließen sich zusätzlich Regionen innerhalb der \acs{PPDK} identifizieren, welche für die Flexibilität der zentralen
Phospho"=Histidin"=Domäne verantwortlich sind. Hier bietet sich ein weiterer Ansatzpunkt um beispielsweise über \textit{Cross-Linking} Zwischenkonformationen zu stabilieren.

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@ -1 +1,106 @@
\chapter{Einleitung}
\chapter{Einleitung}
Die \acl{PPDK} (PPDK, EC 2.7.9.1) gehört zur Enzymklasse der Phosphotransferasen (Kinasen) und katalysiert die frei reversible Reaktion:
\begin{equation*}
\ce{\text{Pyruvat} + \text{ATP} + \text{Pi} <=> \text{PEP} + \text{AMP} + \text{PPi}}
\end{equation*}
Erstmals beschrieben wurde die \acs{PPDK} von \citet{Slack1968,Reeves1968} in tropischen Gräsern und der parasitären Amöbe
\textit{Entamoeba histolytica} \citep{Chastain2011}. Strukturdaten der \acs{PPDK} sind verfügbar aus \textit{Clostridium symbiosum} \citep{Herzberg1996}, \textit{Zea mays} \citep{Nakanishi2005} und \textit{Trypanosomas brucei} \citep{Cosenza2002}.
\section{Strukturelle Funktionalität der \acs{PPDK}}
Die \acs{PPDK} kann in drei Domänen unterteilt werden:
\begin{enumerate}
\item \acs{PEP}/Pyruvat-Bindedomäne
\item Nukleotid-Bindedomäne
\item Zentrale Phosphohistidin-Domäne
\end{enumerate}
\begin{figure}[H]
\centering
\includegraphics[height=0.7\textheight,keepaspectratio=true]{./img/einleitung/ppdk_1vbh.png}
% ppdk_1vbh.png: 2480x4004 pixel, 300dpi, 21.00x33.90 cm, bb=0 0 595 961
\caption[Struktur der \acs{PPDK} aus \textit{Zea mays}]{Struktur der \acs{PPDK} aus \textit{Zea mays} (PDB: 1VBH). Farblich abgesetzt sind die Nukleotid-Bindedomäne (grün), \acs{PEP}/Pyruvat-Bindedomäne (blau) mit dem Substra \acs{PEP} und einem \ce{Mg2+}-Ion, die Phosphohistidin-Domäne (gelb), sowie die Linker-Peptide(rot). Der katalytische Rest His458 ist durch einen Pfeil hervorgehoben. Die Überlagerung (grau) zeigt die \acs{PPDK} aus \acs{C. symbiosum} (PDB: 1KBL). Das katalytische His455 ist ebenfalls durch einen Pfeil markiert. Es zeigt sich die Torsionsbewegung der zentralen Phosphohistidindomäne.}
\label{abb:swivel_domain}
\end{figure}
Verknüpft sind die genannten Domänen über flexible Linker-Peptide. Der Abstand zwischen der Nukleotid-Bindedomäne und der \acs{PEP}/Pyruvat-Bindedomäne beträgt etwa \SI{50}{\angstrom}, so dass eine direkte Interaktion der Substrate mit dem katalytisch
aktiven Histidinrest in der zentralen Phosphohistidin-Domäne nicht möglich ist. Daher wurde ein so genannter \textit{Domain-Swiveling}-Mechanismus vorgeschlagen, der eine Torsionsbewegung der Phosphohistidin-Domäne postuliert, wodurch die Übertragung der Phosphatgruppen ermöglicht wird \citep{Herzberg1996,Nakanishi2005}. Das Ausmaß dieser Domänenbewegung ist bei Überlagerung der \acs{PEP}-gebundenen Struktur aus \textit{Zea mays} und der ungebundenen Struktur aus \acs{C. symbiosum} (Abbildung \ref{abb:swivel_domain}).
\section{Funktion in $\text{C}_\text{4}$-Pflanzen}
Am besten untersucht ist die Funktion der \acs{PPDK} in \ce{C_4}"=Pflanzen. In \ce{C_3}-Pflanzen limitiert die Oxygenase-Aktivität der \ac{RuBisCO} die Effizienz
der Photosynthese bei warmen Umgebungstemperaturen oder bei Wasserstress. Bei den genannten Bedingungen werden die Spaltöffnungen der Blätter geschlossen um
den Wasserverlust durch Verdunstung zu minimieren. Durch das Schließen der Spaltöffnungen wird aber auch die Diffusion von \ce{CO2} in das Blatt vermindert. Die resultierende Absenkung der \ce{CO2}-Konzentration in den photosynthetisch aktiven Zellen führt zu einer Begünstigung der zur \ce{CO2}-Fixierung konkurrierenden Oxygenaseaktivität der \ac{RuBisCO} \citep{Sharkey1989,Cornic2000,Lawlor2002}. Durch die Fixierung von \ce{O2} statt \ce{CO2} wird entsteht als Zwischenprodukt 2-Phosphoglycolat, welches nicht im Calvin-Zyklus verstoffwechselt werden kann und unter zusätzlichem Energieverbrauch über die Photorespiration in 3-Phosphoglycerat umgesetzt wird.
Die \ce{C_4}"=Kohlenstofffixierung umgeht dieses Problem durch eine räumliche Trennung von \ce{CO2}-Fixierung und Calvin-Zyklus. Hierdurch kann \ce{CO2} konzentriert werden, was der \acs{RuBisCO} eine \ce{CO2} reiche Umgebung zur Verfügung stellt. Hierdurch wird die Oxygenaseaktivität stark reduziert.
Die \acs{PPDK} ist hierbei im Stroma der Chloroplasten der Mesophyllzellen lokalisiert und katalysiert dort die Regeneration des primären \ce{CO2}-Akzeptors \ac{PEP} \citep{Hatch2002}.
\begin{figure}[H]
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/einleitung/C4_photosynthesis_NADP-ME_type.eps}
% C4_photosynthesis_NADP-ME_type.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=0 -1 713 233
\caption[\ce{C_4}"-Kohlenstofffixierung]{\ce{C_4}"-Kohlenstofffixierung nach dem NADP-\acs{ME} Mechanismus. Dargestellt sind eine Mesophyllzelle (links) und eine Bündelscheidezelle (rechts), sowie die Chloroplasten (grün). \ce{CO2} wird auf \ac{PEP} übertragen, welches in Malat umgewandelt und in die Bündelscheidezelle transportiert wird. Dort wird \ce{CO2} abgespalten und das entstandene Pyruvat zurück in die Chloroplasten der Mesophyllzelle transportiert, wo \ac{PEP} durch die \acs{PPDK} aus Pyruvat regeneriert wird. \citep{Raghavendra2011}}
\label{abb:c4_cycle}
\end{figure}
Es existieren unterschiedliche Varianten der \ce{C_4}"=Kohlenstofffixierung, welche sich in drei Punkten voneinander unterscheiden \citep{Raghavendra2011}:
\begin{enumerate}
\item Dem \ce{C_4}-Körper, der aus den Mesophyllzellen exportiert wird (Malat oder Aspartat)
\item Dem \ce{C_3}-Körper, der aus den Bündelscheidezellen zurück in die Mesophyllzellen transportiert wird (Pyruvat oder Alanin)
\item Dem zur Decarboxylierung in den Bündelscheidezellen verwendetem Enzym (NADP- bzw. NAD-abhängiges Malatenzym oder \ac{PEP}-Carboxykinase)
\end{enumerate}
Abbildung \ref{abb:c4_cycle} illustriert die \ce{C_4}"=Kohlenstofffixierung mit Malat als \ce{C_4}-Körper, Pyruvat als \ce{C_3}-Körper und einem NADP-abhängigen Malatenzym, wie sie beispielsweise von Mais oder Zuckerrohr bekannt ist. Allen Varianten gemein ist die zentrale Rolle der \acs{PPDK} bei der Regeneration des primären \ce{CO2}-Akzeptors \ac{PEP}.
\begin{figure}[H]
\centering
\includegraphics[width=0.7\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/einleitung/aktivierung.png}
% aktivierung.png: 716x259 pixel, 72dpi, 25.26x9.14 cm, bb=0 0 716 259
\caption[Lichtabhängige Aktivierung der PPDK]{Lichtabhängige Aktivierung der PPDK durch reversible Phosphorylierung eines Threoninrestes \citep{Chastain2011}.}
\label{abb:aktivierung_ppdk}
\end{figure}
Die Regulation der \acs{PPDK} erfolgt lichtabhängig durch das \ac{PDRP} über die Phosphorylierung eines Threonin-Restes (vgl. Abbildung \ref{abb:aktivierung_ppdk}) im aktiven Zentrum \citep{Burnell1985,Burnell2006,Chastain2011}.
\section{Funktion in $\text{C}_\text{3}$-Pflanzen}
Über die Funktion der \acs{PPDK} in \ce{C_3}-Pflanzen liegen weitaus weniger gesicherte Erkenntnisse vor. Die \acs{PPDK} kann ubiquitär in Geweben aus \ce{C_3}-Pflanzen nachgewiesen werden, liegt dort aber meist nur in sehr geringen Konzentrationen vor \citep{Chastain2003}. Dies erschwert die biochemische Charakterisierung von \acs{PPDK}s aus \ce{C_3}-Pflanzen \textit{in vivo}, da die Umsetzung der Substrate, sowie die Produktbildung nicht zuverlässig verfolgt werden können. Zudem wird der Substratumsatz durch konkurrierende Reaktionen der Pyruvat-Kinase und \acs{PEP}-Carboxykinase maskiert \citep{Chastain2011}. \textit{Knock-out} Linien von \textit{Arabidopsis thaliana} zeigen keinen veränderten Phänotyp, so dass auch hierüber eine Aussage über die Funktion der \acs{PPDK} in \ce{C_3}-Pflanzen nicht möglich ist \citep{Chastain2011}.
Untersuchungen an Mais-Samen, in denen die \acs{PPDK} in hohem Maße im Cytoplasma des Endosperms exprimiert wird legen allerdings eine Funktion als ergänzendes Enzym der Glykolyse nahe \citep{Kang2005,Hennen-Bierwagen2009}. Es wurde postuliert, dass die \acs{PPDK} durch die von ihr katalysierte, frei reversible Reaktion den Kohlenstofffluss zwischen verschiedenen Biosynthesewegen
ausgleicht \citep{Hennen-Bierwagen2009} und \acs{ATP} in hypoxischen Bereichen des Endosperms zur Verfügung stellt \citep{Chastain2006}.
\section{Funktion in nicht-pflanzlichen Organismen}
Die \acs{PPDK} wurde in einigen Archäen, Protozoen und Baterien gefunden, welche in sauerstoffarmen Habitaten leben. Die \acs{PPDK} hat in diesen Organismen die Rolle eines primären oder sekundären Enzyms der Glykolyse. Die freie Reversibilität der katalysierten
Reaktion erlaubt sowohl die Synthese von \acs{ATP}, als auch die Bildung von \ac{PEP} im Rahmen der Gluconeogenese \citep{Chastain2011}.
%
\begin{figure}[H]
\centering
\includegraphics[width=0.6\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/einleitung/ppdk_glycolysis.eps}
% ppdk_glycolysis.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=0 -1 536 475
\caption[Einfluss der \acs{PPDK} auf die glykolytische ATP-Ausbeute]{Einfluss der \acs{PPDK} auf die glykolytische ATP-Ausbeute. Durch das Zusammenspiel zwischen \ac{AK} und \ac{PPDK} können im Vergleich zur konventionellen Glykolyse drei zusätzliche Moleküle \acs{ATP} je Glukosemolekül gewonnen werden.}
\label{abb:glykolyse}
\end{figure}
%
Durch synergetische Effekte zwischen \acl{AK} und \ac{PPDK} kann die \acs{ATP}-Ausbeute von drei Molekülen \acs{ATP} je Molekül Glukose auf fünf Moleküle \acs{ATP} erhöht werden (Abbildung \ref{abb:glykolyse}). Hierbei kann die Bindungsenergie von Pyrophosphat durch die \acs{PPDK} zum Aufbau von \acs{ATP} aus \acs{AMP} genutzt werden \citep{Huang2008}. Die Reaktion läuft dabei in die Pyruvat-formende Richtung ab.
\section{Kälteinaktivierung}
Eine besondere Eigenschaft der \acs{PPDK} ist die Kälteinaktivierung. Die funktionelle Form ist ein Tetramer, welches bei Temperaturen unterhalb von \SI{10}{\celsius} in inaktive Di- und Monomere zerfällt \citep{Slack1968,Shirahashi1978,Burnell1990}.
Bei der experimentellen Arbeit mit der \acs{PPDK} ergibt sich hieraus die Problematik, dass alle Arbeitsschritte bei Raumtemperatur
durchgeführt werden müssen, was aber die Anfälligkeit für die Degradierung durch im Zelllysat enthaltene Proteasen erhöht. Durch Erwärmen auf \SI{30}{\celsius} ist allerdings eine weitgehende Reaktivierung zu erreichen \citep{Burnell1985}.
Die Kältesensitivität ist zwischen verschiedenen Spezies unterschiedlich stark ausgeprägt. Innerhalb der Gattung \textit{Flaveria} weist die \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} die höchste Sensitivität auf (vgl. Abbildung \ref{abb:cold_lability}): Nach einer \SI{30}{\minute} Inkubation bei \SI{0}{\celsius} konnte eine Restaktivität von lediglich \SI{10}{\percent} beobachtet werden. Die \acs{PPDK} aus \acs{F. brownii} wies nach der Kältebehandlung eine Restaktivität von \SI{80}{\percent} auf \citep{Burnell1990}.
%
\begin{figure}[H]
\centering
\includegraphics[width=0.6\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/einleitung/cold_lability.png}
% cold_lability.png: 470x467 pixel, 96dpi, 12.43x12.35 cm, bb=0 0 352 350
\caption[Kälteinaktivierung der \acs{PPDK}]{Kälteinaktivierung der \acs{PPDK}. Aufgetragen ist die Restaktivität in Abhängigkeit von der Inkubationsdauer bei \SI{0}{\celsius}. Die Restaktivität der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} beträgt nach \SI{30}{\minute} lediglich \SI{10}{\percent} \citep{Burnell1990}.}
\label{abb:cold_lability}
\end{figure}
%
Durch Sequenzanalysen konnten gezeigt werden, dass nur wenige Aminosäurereste die Kältesensitivität stark beeinflussen \citep{Ohta1997}. Darüberhinaus kann durch Zusatz von Glycerin und reduzierenden Agenzien wie \acs{DTT} die Aktivität zu einem Großteil erhalten bleiben \citep{Shirahashi1978}.
\section{Zielsetzung}
Die \acs{PPDK} aus \textit{Zea mays} wurde bereits heterolog in \acs{E. coli} exprimiert \citep{Chastain1996,Nakanishi2003} und gereinigt. Ebenfalls etabliert ist ein photometrischer Aktivitätsassay über die \acs{PEP}-Carboxylase und die Malatdehydrogenase \citep{Jenkins1985,Salahas1990}.
Auf diesen Ergebnissen aufbauend war es Ziel dieser Arbeit, ein Expressions- und Reinigungsprotokoll für die \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} zu etablieren, sowie nachzuweisen, dass das gereinigte Enzym funktionell gefalten ist. Darüber hinaus sollten Homologiemodelle erstellt werden, um im Vorfeld zukünftiger Experimente die Identifikation funktionell und strukturell bedeutender Reste zu ermöglichen.

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@ -5,8 +5,9 @@
\label{sec:erg_klonierung}
%
Sie \acs{SLIC}-Klonierung erfolgte wie in \ref{sec:slic} beschrieben. Die mittels \acs{PCR} synthetisierten \textit{Inserts}
(vgl.~\ref{sec:inserts_slic}), sowie der linearisierte Vektor (vgl.~\ref{sec:restriktionsverdau_dna}) wurden auf ein zur Reinigung auf
Agarosegel aufgetragen (vgl. \ref{sec:agarose_gelelektrophorese}). Es ergab sich das in Abbildung \ref{abb:agarosegel_vektor_insert} gezeigte Auftrennungsmuster.
(vgl.~\ref{sec:inserts_slic}), sowie der linearisierte Vektor (vgl.~\ref{sec:restriktionsverdau_dna}) wurden zur Reinigung auf ein
Agarosegel aufgetragen (vgl. \ref{sec:agarose_gelelektrophorese}). Es ergab sich das in Abbildung \ref{abb:agarosegel_vektor_insert} gezeigte
Auftrennungsmuster.
%
\begin{figure}[htb]
\centering
@ -35,7 +36,7 @@ Agarosegel aufgetragen (vgl. \ref{sec:agarose_gelelektrophorese}). Es ergab sich
\label{abb:agarosegel_vektor_insert}
\end{figure}
Sowohl Vektor als auch Insert lagen innerhalb der erwarteten Größenordnung (\SI{5720}{\bp} bzw. \SI{2691}{\bp}) auf, so dass beide wie in \ref{sec:slic}
Sowohl Vektor als auch Insert lagen innerhalb der erwarteten Größenordnung (\SI{5720}{\bp} bzw. \SI{2691}{\bp}), so dass beide wie in \ref{sec:slic}
beschrieben in den Ligationsansatz gegeben wurden. Zur Amplifikation des Vektors wurden dann \acs{E. coli} Zellen des Stamms XL1-Blue mit diesem transformiert
(vgl. \ref{sec:transformation}) und auf Agarplatten angezogen. Mit einer Kolonie-PCR (vgl. \ref{sec:kolonie_pcr}) wurde überprüft, ob der untersuchte Klon
das korrekte Insert trägt. Das enstsprechende Gelbild ist in Abbildung \ref{abb:kolonie_pcr} dargestellt.
@ -49,9 +50,9 @@ das korrekte Insert trägt. Das enstsprechende Gelbild ist in Abbildung \ref{abb
\label{abb:kolonie_pcr}
\end{figure}
Von untersuchten 24 Klonen wiesen fünf ein Plasmid auf, das der erwarteten Größe von \SI{8351}{\bp} (Vektor~+~Insert) entspricht. Die fünf positiven Klone
wurden in \SI{5}{\milli\liter} Kulturrörchen über Nacht angezogen und die Plasmid-DNA mit dem QIAprep Spin Miniprep Kit nach Herstellerangaben extrahiert.
Proben der isolierten Plasmid-DNA wurden zur Sequenzierung eingeschickt (StarSEQ GmbH, Mainz). Es konnte gezeigt werden, dass das aus Klon \#22 isolierte
Von untersuchten 24 Klonen wiesen fünf ein Plasmid auf, welches ein Insert der erwarteten Größe von \SI{2691}{\bp} trägt. Die fünf positiven Klone
wurden in \SI{5}{\milli\liter} Kulturrörchen über Nacht angezogen und die Plasmid-DNA mit dem \textit{QIAprep Spin Miniprep Kit} nach Herstellerangaben extrahiert.
Proben der isolierten Plasmid-\acs{DNA} wurden zur Sequenzierung eingeschickt (StarSEQ GmbH, Mainz). Es konnte gezeigt werden, dass das aus Klon \#22 isolierte
Plasmid im für die \acs{PPDK} kodierenden Bereich keine Mutation trägt. Eine Plasmidkarte von pETEV-16b-ppdk ist in Abbildung \ref{abb:plasmidkarte}
aufgeführt.
%
@ -59,6 +60,325 @@ aufgeführt.
\centering
\includegraphics[width=0.8\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/pETEV-16b-ppdk.pdf}
% pETEV-16b-ppdk.pdf: 611x480 pixel, 72dpi, 21.55x16.93 cm, bb=0 0 611 480
\caption{Plasmidkarte von pETEV-16b-ppdk}
\caption[Plasmidkarte von pETEV-16b-ppdk]{Plasmidkarte von pETEV-16b-ppdk. Der für die \acs{PPDK} kodierende Bereich liegt zwischen Position 5392 und 8022.
\textit{Upstream} befinden sich die kodierenden Sequenzen für die \acs{TEV}-Schnittstelle und den Hexa-Histidin-Tag. Die Plasmidkarte wurde mit
\textit{PlasMapper} \citep{Dong2004} erstellt.}
\label{abb:plasmidkarte}
\end{figure}
\section{Expressionsstudien}
\label{sec:Expressionsstudien}
Die Expressionsstudien (vgl. \ref{sec:expression_ecoli_studien}) zeigten eine deutliche Überexpression der \acs{PPDK} in \acs{E. coli} BL21 (DE3) bei einer Temperatur von \SI{30}{\celsius} und
einer \acs{IPTG}-Konzentration von \SI{0,1}{\milli\Molar} (vgl. Abbildung \ref{abb:expressionsstudie}). Der direkte Vergleich zwischen den beiden verwendeten
Expressionsstämmen BL21 (DE3) und BL21 Gold (DE3) (Abbildung \ref{abb:expressionsstudie_klein}) zeigt eine deutlich stärkere Überexpression in BL21 (DE3) bei
gleichzeitig geringerer IPTG-Konzentration. Eine Expression über Nacht führte zu einer deutlich höheren Proteinausbeute im Vergleich zu einer Zellernte nach
\SI{4}{\hour}. Die Identifizierung der \acs{PPDK} erfolgte durch einen Westernblot (vgl. \ref{sec:westernblot}).
%
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/Expressionsstudie_19042012_gross.png}
% Expressionsstudie_19042012_gross.png: 2480x1828 pixel, 300dpi, 21.00x15.48 cm, bb=0 0 595 439
\caption[\acs{SDS}-\acs{PAGE} der Expressionsstudien]{\acs{SDS}-\acs{PAGE} der Expressionsstudien. Aufgetragen wurden Proben der beiden Expressionsstämme
BL21 (DE3) und BL21 Gold (DE3) bei Induktion mit unterschiedlicher \acs{IPTG}-Konzentration und einer Temperatur von jeweils \SI{30}{\celsius}.
Angegeben sind die Zeitpunkte der Probenentnahme vom Zeitpunkt der Induktion an. Der Größenbereich der \acs{PPDK} ist rot hervorgehoben.}
\label{abb:expressionsstudie}
\end{figure}
%
\begin{figure}[htb]
\centering
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/Expressionsstudie_19042012_klein.png}
% Expressionsstudie_19042012_klein.png: 2480x2894 pixel, 241dpi, 26.13x30.49 cm, bb=0 0 741 864
\caption{}
\label{abb:expressionsstudie_klein_sds}
\end{subfigure}
%
~
%
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/Expressionsstudie_19042012_klein_blot.png}
% Expressionsstudie_19042012_klein_blot.png: 2480x2894 pixel, 241dpi, 26.13x30.49 cm, bb=0 0 741 864
\caption{}
\label{abb:expressionsstudie_klein_blot}
\end{subfigure}
\caption[Vergleich der Expression in BL21 (DE3) und BL21 Gold (DE3)]{Vergleich der Expression in BL21 (DE3) und BL21 Gold (DE3). SDS-PAGE (a) und Westernblot (b). Aufgetragen wurden
Expressionsproben nach \SI{0}{\hour} und \SI{4}{\hour} nach Induktion, sowie über Nacht. Verglichen wurden die Expressionsreihen mit dem jeweils besten
Expressionsergebnis in BL21 (DE3) bzw. BL21 Gold (DE3). Die Induktion erfolgte mit \SI{0,1}{\milli\Molar} bzw. \SI{1}{\milli\Molar} IPTG.}
\label{abb:expressionsstudie_klein}
\end{figure}
\section{Differentielle Zentrifugation}
\label{sec:ergebnisse_dz}
Im Rahmen der Expressionsstudien wurden Zellen von \acs{E. coli} BL21 (DE3) nach \SI{4}{\hour} bzw. nach einer Übernachtexpression geerntet, aufgeschlossen
und einer differentiellen Zentrifugation unterzogen (vgl. \ref{sec:differentielle_zentrifugation}). Die Proben wurden mittels eines Westernblots ausgewertet
(Abbildung \ref{abb:dz}). Hierbei zeigte sich, dass der überwiegende Anteil der \acs{PPDK} in den Überstandsfraktionen lokalisiert und somit löslich ist.
Nur ein geringer Anteil befindet sich in den Pellets nach der Zentrifugation.
\begin{figure}[htb]
\centering
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/03052012_4h_2min.png}
% 03052012_4h_2min.png: 2480x2254 pixel, 300dpi, 21.00x19.08 cm, bb=0 0 595 541
\caption{}
\label{abb:dz_4h}
\end{subfigure}
%
~
%
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/03052012_üN_2min.png}
% 03052012_üN_2min.png: 2480x2141 pixel, 300dpi, 21.00x18.13 cm, bb=0 0 595 514
\caption{}
\label{abb:dz_on}
\end{subfigure}
\caption[Westernblots der differentiellen Zentrifugation]{Westernblots der differentiellen Zentrifugation. Die Zellen wurden nach \SI{4}{\hour} (a) bzw. nach
einer Übernachtexpression (b) geerntet. Aufgetragen wurden \SI{3}{\micro\liter} Marker (M), Probe nach Zellaufschluss (A), sowie Pellets (P) und Überstände (Ü) der
Zentrifugationsschritte (jeweils \SI{10}{\micro\liter}).}
\label{abb:dz}
\end{figure}
\section{Native Reinigung der \acs{PPDK}}
\label{sec:ergebnisse_reinigung}
Die Reinigung der \acs{PPDK} erfolgte wie in \ref{sec:affinitaetschromatographie} beschrieben. Im Verlauf der Reinigung konnten vier Proteinfraktionen bei Elution
mit \SIlist{50;150;200;250}{\milli\Molar} Imidazol identifiziert werden (vgl. Abbildung \ref{abb:chromatogramm_aff}). In einer nachfolgend durchgeführten
\acs{SDS}-\acs{PAGE} mit Westernblot zeigte sich, dass drei Fraktionen (\SIlist{150;200;250}{\milli\Molar}) \acs{PPDK} in hoher Reinheit enthielten.
%
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=0.9\textwidth,keepaspectratio=true]{img/ergebnisse/aekta/20062012.eps}
\caption[Chromatogramm der \acs{PPDK}-Reinigung mittels \acs{IMAC}]{Chromatogramm der \acs{PPDK}-Reinigung mittels \acs{IMAC}. Dargestellt sind die Absorption bei
\SI{280}{\nano\meter} (blau) und die Imidazolkonzentration (rot). Die gesammelten \acs{PPDK}-Fraktionen sind durch Pfeile markiert.}
\label{abb:chromatogramm_aff}
\end{figure}
%
Die gesammelte PPDK-Fraktionen bei Elution mit \SI{250}{\milli\Molar} Imidazol ließ sich bis auf \SI{37,54(134)}{\milli\gram\per\milli\liter} konzentrieren.
In der Expression konnten aus \SI{2}{\liter} Kultur \SI{20}{\gram} Zellen geerntet werden. Da im Zuge der Reinigung \SI{4}{\gram} Zellen aufgeschlossen wurden, ergibt sich eine Ausbeute von etwa
\SI{47}{\milli\gram\per\liter}~Kultur (vgl. Tabelle \ref{tab:ausbeute}).
%
\begin{table}[htb]
\centering
\caption[\acs{PPDK}-Konzentration und Ausbeute nach Reinigung]{\acs{PPDK}-Konzentration und Ausbeute nach Reinigung. Die Konzentrationen beziehen sich auf den erreichten
Wert nach Einengen der fraglichen Fraktionen auf ein Volumen von \SI{500}{\micro\liter}.}
\label{tab:ausbeute}
\begin{tabular}{lS[seperr,table-format=2.3(3)]S[seperr,table-format=2.3(3)]S[seperr,table-format=2.3(3)]}
\toprule
\textbf{Fraktion} & \multicolumn{1}{c}{\textbf{c(PPDK) [\si{\milli\gram\per\milli\liter}]}} & \multicolumn{1}{c}{\textbf{m(PPDK) [\si{\milli\gram}]}} & \multicolumn{1}{c}{$\frac{\textbf{m(PPDK)}}{\textbf{V(Kultur)}}$ \textbf{[\si{\milli\gram\per\liter}]}}\\
\midrule
1 (\SI{150}{\milli\Molar}) & 8,078(1812) & 4,039(906) & 10,098(2265)\\
2 (\SI{200}{\milli\Molar}) & 48,935(2556) & 24,466(1278) & 61,165(3195)\\
3 (\SI{250}{\milli\Molar}) & 37,536(1334) & 18,768(667) & 46,920(1693)\\
\bottomrule
\end{tabular}
\end{table}
%
\begin{figure}[htb]
\centering
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/Reinigung_02072012.png}
% Reinigung_02072012.png: 2480x2338 pixel, 300dpi, 21.00x19.80 cm, bb=0 0 595 561
\caption{}
\label{abb:reinigung_sds_a}
\end{subfigure}
%
~
%
\begin{subfigure}[b]{0.4\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/sds_gele/Reinigung_02072012_blot.png}
% Reinigung_02072012.png: 2480x2338 pixel, 300dpi, 21.00x19.80 cm, bb=0 0 595 561
\caption{}
\label{abb:reinigung_sds_b}
\end{subfigure}
\caption[\acs{SDS}-\acs{PAGE} und Westernblot der nativen Reinigung]{\acs{SDS}-\acs{PAGE} (a) und Westernblot (b) der nativen Reinigung. Aufgetragen wurden \SI{3}{\micro\liter} Marker (M), \SI{1}{\micro\liter}
der Proben des Zelllysates (A), sowie der Zentrifugationen bei \SI{10000}{\xg} (10kÜ) bzw \SI{100000}{\xg} und \SI{10}{\micro\liter} des Durchflusses (D) und nachfolgenden Elutionsfraktionen.
Die \acs{PPDK}-Banden sind rot hervorgehoben (MW: \SI{98}{\kilo\dalton})}
\label{abb:reinigung_sds}
\end{figure}
%
Zur Bestimmung der Dispersität der gereinigten \acs{PPDK} wurden Proben aller drei Fraktionen mittels einer Größenausschlusschromatographie (vgl. \ref{sec:groessenausschluss}) analysiert.
Hierbei zeigte sich, dass lediglich die mit \SI{250}{\milli\Molar} Imidazol eluierte Fraktion monodispers ist, während die mit \SIlist{150;200}{\milli\Molar} eluierten
\acs{PPDK}-Fraktionen einen diversen Oligomerisierungsgrad aufwiesen (vgl. Abbildung \ref{abb:chromatogramm_gefi}).
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=0.8\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/aekta/11072012.eps}
% 11072012.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=5 4 461 375
\caption[Chromatogramm der Größenausschlusschromatographie]{Chromatogramm der Größenausschlusschromatographie. Die Kurvenverläufe wurden auf die jeweilige Konzentration normalisiert. Fraktion 3 zeigt ein monodisperses Profil,
während die \acs{PPDK} in den Fraktionen 1 und 2 in verschiedenen Oligomerisierungszuständen vorliegt. Vertikale Linien markieren die Position der \textit{Peaks}.}
\label{abb:chromatogramm_gefi}
\end{figure}
\clearpage
\section{\acs{CD}-Spektroskopie}
\label{sec:ergebnisse_cd}
Das \acs{CD}-Spektrum wurde wie in \ref{sec:cd_spektroskopie} beschrieben aufgenommen. Abbildung \ref{abb:cd_spektrum} zeigt das Spektrum nach Abzug des Pufferspektrums. Deutlich zu erkennen ist
ein negativer Cotton-Effekt im Bereich um \SI{210}{\nano\meter}, welcher auf \textalpha-helikale Strukturen hindeutet.
Anhand des experimentellen Spektrums wurde eine Sekundärstrukturanalyse mit den Programmen SELCON3 \citep{Sreerama1993}, CONTINLL \citep{Provencher1981}, CDSSTR \citep{Johnson1999} und K2D3 \citep{Louis-Jeune2011} durchgeführt.
Die daraus resultierenden, vorhergesagten Spektren sind ebenfalls in Abbildung \ref{abb:cd_spektrum} dargestellt. Alle verwendeten Algorithmen sagen das Spektrum qualitativ
korrekt vorher, die geringsten Abweichungen vom experimentellen Spektrum ergeben sich für CONTINLL und CDSSTR. Für die \acs{PPDK} werden in allen Fällen hohe \textalpha"=helikale
Strukturanteile vorhergesagt, im Fall von CONTINLL jedoch nur ein sehr geringer Anteil an \textbeta"=Strands (vgl. Tabelle \ref{tab:cd}). Die \textit{ab initio} Vorhersage mit SOPMA,
sowie die Ergebnisse von K2D3 und CDSSTR sind weitestgehend deckungsgleich mit den Strukturanteilen der PPDK aus \textit{Zea mays} (Tabelle \ref{tab:cd}).
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=0.8\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/cd/cd.eps}
% cd.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=2 4 468 375
\caption[\acs{CD}-Spektrum von gereinigter PPDK]{\acs{CD}-Spektrum von gereinigter PPDK. Die \acs{PPDK} lag in einer Konzentration von \SI{0,1}{\milli\gram\per\milli\liter} in \SI{50}{\milli\Molar} Kaliumphosphat"=Puffer mit
\SI{10}{\milli\Molar} Magnesiumsulfat vor. Es wurden 15 Spektren mit einer Auflösung von \SI{1}{\nano\meter} akkumuliert. Im Bereich um \SI{210}{\nano\meter} zeigt sich ein negativer
Cotton-Effekt, welcher charakteristisch für \textalpha-helikale Strukturanteile ist. Farbig dargestellt sind die mit unterschiedlichen Programmen vorhergesagten Spektren.}
\label{abb:cd_spektrum}
\end{figure}
\begin{table}[htb]
\caption[Vorhersage der Sekundärstrukturanteile]{Vorhersage der Sekundärstrukturanteile. Aufgeführt sind die vorhergesagten Strukturelemente anhand des \acs{CD}-Spektrums. Zum Vergleich dienen die Ergebnisse der sequenzbasierten \textit{ab initio} Vorhersage (SOPMA),
sowie die Sekundärstrukturanteile aus der Kristallstruktur der \acs{PPDK} aus \textit{Zea mays} (PDB: 1VBG).}
\label{tab:cd}
\begin{tabular}{lrrrr}
\toprule
\textbf{Algorithmus} & \textbf{\textalpha-Helix [\si{\percent}]} & \textbf{\textbeta-Strand [\si{\percent}]} & \textbf{\textbeta-Turn [\si{\percent}]} & \textbf{Coil [\si{\percent}]} \\
\midrule
K2D3 & 56 & 18 & & \\
SELCON3 & 56 & 5 & 17 & 22 \\
CONTINLL & 68 & 1 & 14 & 17 \\
CDSSTR & 51 & 20 & 15 & 15 \\
\midrule
SOPMA & 47 & 17 & 9 & 27 \\
\midrule
PPDK (\textit{Zea mays}) & 47 & 16 & & \\
\bottomrule
\end{tabular}
\end{table}
\section{Aktivitätsassay}
\label{sec:ergebnisse_aktivitaetsassay}
Um die Aktivität der gereinigten PPDK zu quantifizieren, wurden zunächst die beiden Fraktionen mit der höchsten \acs{PPDK}-Konzentration -- Fraktion 2 und
Fraktion 3 (\SIlist{200;250}{\milli\Molar} Imidazol) -- untersucht (vgl. \ref{sec:aktivitaetsassay}). Hierbei zeigte sich im Vergleich zur Negativkontrolle,
dass in beiden Fraktionen eine Aktivität zu verzeichnen ist (siehe Abbildung \ref{abb:aktivitaet}). Da hinsichtlich zukünftiger Kristallisationsexperimente
in erster Linie die monodispers vorliegende Fraktion 3 von Interesse ist, wurde von dieser Fraktion eine vollständige Reaktionskinetik aufgenommen. Hierbei ergaben
sich durch Anpassen einer Sättigungsfunktion durch nichtlineare Regression an die Michaelis"=Menten"=Gleichung \eqref{eq:mm} für \acs{ATP} und Pyruvat ein \ce{K_M} von
\SI[seperr]{50(9)}{\micro\Molar} bzw. \SI[seperr]{270(44)}{\micro\Molar}, sowie ein \ce{V_{max}} von \SI[seperr]{0,095(5)}{\milli\Molar\per\minute} (ATP)
\SI[seperr]{0,093(5)}{\milli\Molar\per\minute} (Pyruvat). Auffällig ist die bei höheren \acs{ATP}-Konzentrationen wieder abfallende Reaktionsgeschwindigkeit (vgl. Abbildung \ref{abb:kinetik}).
%
\begin{align}
\label{eq:mm}
v &= \frac{V_\text{max} \cdot [S]}{K_m + [S]}
\end{align}
Die Wechselzahl \ce{k_{cat}} wurde anhand von Gleichung \eqref{eq:kcat} aus \ce{V_{max}} und der PPDK-Konzentration von \SI[seperr]{0,38(2)}{\milli\Molar} mit
\SI[seperr]{1,63(9)}{\per\second} bestimmt. Die spezifische Aktivität der \acs{PPDK} beträgt \SI[seperr]{0,99(9)}{\Unit\per\milli\gram} und konnte ebenfalls unter Berücksichtigung der
Proteinkonzentration mittels Gleichung \ref{eq:spez_akt} berechnet werden.
%
\begin{align}
\label{eq:kcat}
k_\text{cat} &= \frac{V_\text{max}}{[E_0]}
\end{align}
Die katalytische Effizient {\ce{k_{cat}}/\ce{K_M}} beträgt \SI[seperr]{32,60(936)}{\milli\Molar\second} (ATP) bzw.
\SI[seperr]{6,04(154)}{\milli\Molar\second} (Pyruvat). Eine Auflistung der kinetischen Parameter ist in Tabelle \ref{tab:kinetische_parameter} zu finden.
%
\begin{align}
\label{eq:spez_akt}
\text{spez. Aktivität \si{\Unit\per\milli\gram}} &= \frac{V_\text{max}~[\si{\micro\Molar\per\minute}] \cdot V(\text{Ansatz})~[\si{\liter}]}{m(\text{Protein})~[\si{\milli\gram}]}
\end{align}
\begin{table}[htb]
\centering
\caption[Kinetische Parameter der \acs{PPDK}]{Kinetische Parameter der \acs{PPDK}.}
\label{tab:kinetische_parameter}
\begin{tabular}{lS[seperr, table-format = 3.3(2)]s}
\toprule
\textbf{Parameter} & \textbf{Wert} & \textbf{Einheit}\\
\midrule
\ce{V_{max}} & 0,093(5) & \milli\Molar\per\minute \\
\ce{k_{cat}} & 1,63(9) & \per\second \\
\midrule
\ce{K_m} (ATP) & 50(9) & \micro\Molar \\
\ce{K_m} (Pyruvat) & 270(44) & \micro\Molar \\
\midrule
\ce{k_{cat}}/\ce{K_M} (ATP) & 32,60(936)& \milli\Molar\second \\
\ce{k_{cat}}/\ce{K_M} (Pyruvat) & 6,04(154) & \milli\Molar\second \\
\midrule
spez. Aktivität & 0,99(9) & \Unit\per\milli\gram \\
\bottomrule
\end{tabular}
\end{table}
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=0.7\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/kinetik/aktivitaet.eps}
% aktivitaet.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=6 4 466 375
\caption[Aktivität der gereinigten PPDK]{Aktivität der gereinigten PPDK. Die Absorption bei \SI{340}{\nano\meter} wurde über einen Zeitraum von \SI{80}{\second}
aufgenommen und auf die jeweilige PPDK-Konzentration, sowie das absolute Absorptionsmaximum normiert. Die Kontrolle enthielt anstelle der PPDK ein identisches
Volumen Puffer. Die beiden PPDK-Fraktionen weisen eine deutliche Absorptionsabnahme auf, während die Absorption der Kontrolle nahezu unverändert bleibt.}
\label{abb:aktivitaet}
\end{figure}
\begin{figure}[htb]
\centering
\begin{subfigure}[b]{0.45\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/kinetik/atp.eps}
% atp.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=2 4 467 375
\caption{}
\label{abb:kinetik_atp}
\end{subfigure}
%
~
%
\begin{subfigure}[b]{0.45\textwidth}
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/kinetik/pyruvat.eps}
% pyruvat.eps: 0x0 pixel, 300dpi, 0.00x0.00 cm, bb=2 3 467 375
\caption{}
\label{abb:kinetik_pyruvat}
\end{subfigure}
\caption[Reaktionskinetik der \acs{PPDK}]{Reaktionskinetik der \acs{PPDK} mit \acs{ATP} (a) und Pyruvat (b) als Substrat. Der inhibierende Effekt von \acs{ATP} auf
die im gekoppelten Enzymassay eingesetzte \acs{MDH} ist in (a) ersichtlich. Die Ordinatenachse ist der besseren Übersichtlichkeit wegen logarithmisch skaliert.}
\label{abb:kinetik}
\end{figure}
\clearpage
\section{Homologiemodelle}
\label{sec:ergebnisse_homologemodell}
Die erzeugten Homologiemodelle (vgl. \ref{sec:erstellung_homologiemodell}) der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} zeigen eine gute Übereinstimmung mit
den zu Grunde liegenden Templat-Strukturen: \SI{0,708}{\angstrom} für das auf der Struktur aus \acs{C. symbiosum} und \SI{0,705}{\angstrom} für das auf der Struktur aus
\textit{Zea mays} basierende Modell. Die Sequenzidentität zur zwischen \acs{F. trinervia} und \textit{Zea mays} beträgt \SI{79}{\percent}, zwischen \acs{F. trinervia} und
\acs{C. symbiosum} \SI{55}{\percent}. Das jeweils beste Modell wurde anhand des zDOPE Wertes, sowie der Ergebnisse der PROCHECK-Analyse ausgewählt. Im Ramachandran-Plot
zeigt keines der beiden ausgewählten Modelle eine Kombination von ψ- und φ-Winkel, die nicht in einem der erlaubten Bereiche liegt (vgl. Abbildungen \ref{abb:ramachandran_Zm}
und \ref{abb:ramachandran_Cs}).
Anhand der Modelle wurde eine Visualisierung des \textit{Domain-Swiveling} Mechanismus für die \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} (Abbildung \ref{abb:overlay_homologiemodell}), sowie
der \acs{PEP}-Bindestelle (Abbildung \ref{abb:substratbindetasche}) erstellt. Es zeigt sich eine deutliche Torsion der zentralen Phospo-Histidindomäne und des katalytischen
His458.
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/homologiemodell/swiveling_domain2.png}
% swiveling_domain2.png: 2480x976 pixel, 119dpi, 53.13x20.91 cm, bb=0 0 1506 593
\caption[Homologiemodelle der \acs{PPDK}]{Homologiemodelle der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia}. (A) zeigt die \acs{PEP} gebundene Konformation basierend auf der Struktur aus
\textit{Zea mays}, (B) das auf \acs{C. symbiosum} basierende Modell. Beide Modelle stellen die jeweiligen Extremkonformationen des \textit{Swiveling-domain} Mechanismus dar. Das
an der Übertragung der Phosphatgruppe beteiligte His458 ist als Stabmodell rot eingefärbt und durch einen schwarzen Pfeil markiert. Die einzelnen Domänen der \acs{PPDK} sind ebenfalls
farblich hervorgehoben: Nukleotidbindedomäne (grün), Pyruvat/PEP-Bindedomäne (blau), Phosphohistidin-Domäne (gelb), Linker-Peptide (magenta und rot).}
\label{abb:overlay_homologiemodell}
\end{figure}
In der Darstellung der modellierten Substratbindestelle sind die für die Koordination von \acs{PEP} wichtigen Reste Arg562, Arg619, Arg669, Glu748, Asp772 und
Asn771 sichtbar. Ebenfalls erkennbar ist das als Protonen-Donor fungierende Cys834. Die genannten Reste befinden sich in hoch konservierten Bereichen (siehe Abbildung \ref{abb:ma}).
%
\begin{figure}[htb]
\centering
\includegraphics[width=0.8\textwidth,keepaspectratio=true]{./img/ergebnisse/homologiemodell/substratbindung.png}
% substratbindung.png: 2480x1681 pixel, 90dpi, 70.00x47.45 cm, bb=0 0 1984 1345
\caption[Substratbindetasche für \acs{PEP}]{Substratbindetasche für \acs{PEP}. Die Ansicht zeigt die Bindestelle für \acs{PEP} im
Homologiemodell der \acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia}. Seitenketten in räumlicher Nähe zum Substrat sind als Linienmodell dargestellt und benannt. Die
gestrichelten Linien zeigen mögliche polare Wechselwirkungen mit einer Länge von maximal \SI{3,5}{\angstrom} an.}
\label{abb:substratbindetasche}
\end{figure}

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@ -168,10 +168,10 @@
\subsection{Plasmide}
\label{sec:plasmide}
Das tatsächlich eingesetzte Plasmid trägt die Bezeichnung pETEV-16b und ist ein Derivat des pET-16b-Vektors,
das zusätzlich zwischen der für den Hexa-Histidin-Tag kodierenden Sequenz und dem Zielgen eine für die Schnittstelle
der \acs{TEV}-Protease kodierende Sequenz beinhaltet.
%
% Das tatsächlich eingesetzte Plasmid trägt die Bezeichnung pETEV-16b und ist ein Derivat des pET-16b-Vektors,
% das zusätzlich zwischen der für den Hexa-Histidin-Tag kodierenden Sequenz und dem Zielgen eine für die Schnittstelle
% der \acs{TEV}-Protease kodierende Sequenz beinhaltet.
%
\begin{samepage}
\begin{tabularx}{\textwidth}{p{0.25\textwidth}p{0.3\textwidth}X}
\toprule
@ -423,7 +423,8 @@ vervielfacht werden.
\label{sec:inserts_slic}
\begin{samepage}
Die Synthese von Inserts für eine \ac{SLIC} (vgl.~\ref{sec:slic}) wurde mittels einer \ac{PCR} nach untenstehendem
Ansatz durchgeführt. Als Primer kamen die in \ref{sec:synthetische_oligonukleotide} aufgeführten Oligonukleotide zum Einsatz.
Ansatz durchgeführt. Als Primer kamen die in \ref{sec:synthetische_oligonukleotide} aufgeführten Oligonukleotide zum Einsatz. Diese
wurden so gewählt, dass jeweils \SI{30}{\bp} zum Zielvektor und \SI{20}{\bp} zum Zielgen homolog sind.
\begin{description}
\item[\ac{PCR}-Ansatz] \hfill \\
\SI{1}{\micro\liter} DNA (Templat) \\
@ -518,7 +519,7 @@ Zur Generierung der 5'-Überhänge wurden \SI{1000}{\nano\gram} Vektor- bzw. Ins
ad \SI{35}{\micro\liter} \acs{ddH2O}
\end{description}
%
Ziel war ein Dau von etwa \SI{30}{\bp} Länge. Aus der Exonukleaseaktivität der T4-\acs{DNA}-Polymerase von
Ziel war ein Dau von etwa \SI{30}{\bp} Länge. Aus der Exonukleaseaktivität der T4"=\acs{DNA}"=Polymerase von
\SI{10}{\bp\per\minute} bei \SI{22}{\celsius} ergab sich eine Inkubationsdauer von \SI{40}{\minute}. Die Reaktion wurde
durch Zugabe von $\frac{1}{10}$ des Ansatzvolumens \SI{10}{\milli\Molar} \ac{dCTP} gestoppt.
@ -611,7 +612,8 @@ einem Proteingemisch isolieren. Im Rahmen dieser Arbeit wurden HisTrap$^\text{\t
eingesetzt. Als Säulenmaterial dient quervernetzte Agarose an welche \acf{IDA} immobilisiert ist. \ce{Ni2+}-Ionen werden von \acs{IDA} dreifach koordinativ
komplexiert, so dass drei Koordinationsstellen für die Interaktion Poly-Histidin-markierter Proteine mit den immobilisierten \ce{Ni2+}-Ionen zur
Verfügung stehen. Die Elution der spezifisch an das Säulenmaterial gebundenen Proteine erfolgt über die Zugabe von Imidazol, welches als Strukturanalogon zu
Histidin in der Lage ist, dieses kompetitiv aus der Bindung mit \ce{Ni2+} zu verdrängen.
Histidin in der Lage ist, dieses kompetitiv aus der Bindung mit \ce{Ni2+} zu verdrängen. Das nachfolgend beschriebene Reinigungsprotokoll wurde nach \citet{Nakanishi2003,Chastain1996}
adaptiert.
Die wie in \ref{sec:zellaufschluss} beschrieben aufgeschlossenen Zellen wurden zunächst bei \SI{10000}{\xg} und \SI{15}{\celsius} für \SI{30}{\minute}
zentrifugiert um Zelltrümmer und \textit{Inclusion-Bodies} zu entfernen. Der Überstand wurde anschließend für \SI{1}{\hour} bei \SI{100000}{\xg} und \SI{15}{\celsius}
@ -716,16 +718,25 @@ Pipettierschema für drei kleine Gele (\SI{9}{\centi\meter}~\texttimes~\SI{10}{\
\begin{table}[htb]
\centering
\caption{Pipettierschema für SDS-Gele}
\begin{tabular}{lll}
\begin{tabular}{lSsSs}
\toprule
& {\textbf{Trenngel}} & {\textbf{Sammelgel}}\\
& \multicolumn{2}{c}{\textbf{Trenngel}} & \multicolumn{2}{c}{\textbf{Sammelgel}}\\
\midrule
\acs{AA/BAA} 30 & \SI{10,9}{\milli\liter} & \SI{2}{\milli\liter}\\
Trenn-/Sammelgelpuffer & \SI{13,2}{\milli\liter} & \SI{2,5}{\milli\liter}\\
\acs{ddH2O} & \SI{8,6}{\milli\liter} & \SI{7,4}{\milli\liter}\\
\acs{TEMED} & \SI{16,5}{\micro\liter} & \SI{12,3}{\micro\liter}\\
\acs{APS} \SI{10}{\percent} (w/v) & \SI{112,2}{\micro\liter} & \SI{129}{\micro\liter}\\
\acs{AA/BAA} 30 & 10,9 & \milli\liter & 2 & \milli\liter \\
Trenn-/Sammelgelpuffer & 13,2 & \milli\liter & 2,5 & \milli\liter \\
\acs{ddH2O} & 8,6 & \milli\liter & 7,4 & \milli\liter \\
\acs{TEMED} & 16,5 & \micro\liter & 12,3 & \micro\liter \\
\acs{APS} \SI{10}{\percent} (w/v) & 112,2 & \micro\liter & 129 & \micro\liter \\
\bottomrule
% \toprule
% & {\textbf{Trenngel}} & & {\textbf{Sammelgel}} & \\
% \midrule
% \acs{AA/BAA} 30 & 10,9 & \milli\liter & 2 & \milli\liter}\\
% Trenn-/Sammelgelpuffer & 13,2 & \milli\liter & 2,5 & \milli\liter}\\
% \acs{ddH2O} & 8,6 & \milli\liter & 7,4 & \milli\liter}\\
% \acs{TEMED} & 16,5 & \micro\liter & 12,3 & \micro\liter}\\
% \acs{APS} \SI{10}{\percent} (w/v) & 112,2 & \micro\liter & 129 & \micro\liter}\\
% \bottomrule
\end{tabular}
\label{tab:pipettierschema_sds_page}
\end{table}
@ -794,13 +805,13 @@ Die \ac{CD}-Spektroskopie kann für die Analyse von Proteinsekundärstrukturen e
\SIrange{160}{250}{\nano\meter} aufgenommen. Man macht sich dabei zu Nutze, dass in diesem Bereich die n~\textrightarrow~\textpi$^*$ bzw.
\textpi~\textrightarrow~\textpi$^*$-Übergänge der Peptidbindung liegen. Durch ihre Chiralität reagiert das \ac{CD}-Spektrum eines Peptids sehr
empfindlich auf Änderungen der Sekundärstruktur \citep{Greenfield2007}. Die Messungen erfolgten in CD-Puffer bei einer Proteinkonzentration
von \SI{0,2}{\milli\gram\per\milli\liter}. Von den Rohdaten wurde das Pufferspektrum abgezogen und unter Berücksichtigung von Konzentration und
von \SI{0,1}{\milli\gram\per\milli\liter}. Von den Rohdaten wurde das Pufferspektrum abgezogen und unter Berücksichtigung von Konzentration und
Molekulargewicht in molaren \ac{CD} (\textDelta\textepsilon) umgerechnet.
\subsection{Aktivitätsassay}
\label{sec:aktivitaetsassay}
Um die Aktivität der gereinigten \acs{PPDK} zu bestimmten, wurde ein Aktivitätsassay \citep{Salahas1990} durchgeführt. Hierbei wurde \ac{PEP}-Bildung
in einem gekoppelten Enzymassay über den \acs{NADH}-Verbrauch verfolgt. Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist in diesem Fall die Umsetzung
in einem gekoppelten Enzymassay über den \acs{NADH}"=Verbrauch verfolgt. Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist in diesem Fall die Umsetzung
von Pyruvat, anorganischem Phosphat und \acs{ATP} zu \acl{PEP}, \acs{AMP} und Pyrophosphat \eqref{eq:aktivitaet_1}. Nachfolgend wird \acl{PEP} durch
die \acl{PEPCase} über eine \textbeta-Carboxylierung mit Hydrogencarbonat zu Oxalacetat umgesetzt \eqref{eq:aktivitaet_2}. Letzteres wird durch eine
NAD-abhängige Malatdehydrogenase zu Malat reduziert \eqref{eq:aktivitaet_3}.
@ -816,7 +827,7 @@ NAD-abhängige Malatdehydrogenase zu Malat reduziert \eqref{eq:aktivitaet_3}.
}
\end{align}
%
Der \acs{NADH}-Verbrauch kann photometrisch über die Abnahme der \acs{NADH}-spezifischen Extinktion bei \SI{340}{\nano\meter} verfolgt werden. Da der
Der \acs{NADH}-Verbrauch kann photometrisch über die Abnahme der \acs{NADH}"=spezifischen Extinktion bei \SI{340}{\nano\meter} verfolgt werden. Da der
Verbrauch eines \acs{NADH}-Moleküls gleichbedeutend ist mit der Bildung eines \acl{PEP}-Moleküls durch die \acs{PPDK}, kann aus dem Verbrauch an
\acs{NADH} direkt auf die Bildungsrate von \acl{PEP} und somit auf die Aktivität der \acs{PPDK} geschlossen werden.
@ -842,8 +853,9 @@ $\epsilon_{340} = \SI{6,3e3}{\per\Molar\per\centi\meter}$ \citep{McComb1976} und
\subsection{Analyse von \ac{CD}-Spektren}
\label{sec:analyse_cd_spektren}
Die Analyse der aufgenommenen CD-Spektrem (siehe \ref{sec:cd_spektroskopie}) erfolgte mit dem Programmpaket \textit{CDPro} \citep{Sreerama2000}, sowie
dem Programm \textit{K2D3} \citep{Louis-Jeune2011}. Die Analyse erfolgte jeweils in einem Wellenlängenbereich von \SIrange{190}{240}{\nano\meter}.
Aufgenommene CD-Spektrem (siehe \ref{sec:cd_spektroskopie}) wurden mit dem Programmpaket \textit{CDPro} \citep{Sreerama2000}, sowie
dem Programm \textit{K2D3} \citep{Louis-Jeune2011} untersucht. Die Analyse erfolgte jeweils in einem Wellenlängenbereich von \SIrange{190}{240}{\nano\meter}.
Für das Programmpaket \textit{CDPro} wurde die Datenbank SMP56 mit 43 löslichen und 13 Membranproteinen als Grundlage der Vorhersage verwendet.
Die berechneten Sekundärstrukturanteile wurden dann mit mit einer \textit{ab initio} Vorhersage, welche mit \acs{SOPMA} \citep{Geourjon1995a}
berechnet wurde verglichen. Zusätzlich wurden die Sekundärstrukturanteile aus der bereits bekannten \acs{PPDK}-Struktur aus \textit{Zea mays}
herangezogen.
@ -859,8 +871,9 @@ Zur Visualisierung der wahrscheinlichen dreidimensionalen Struktur der \acs{PPDK
wurden Homologiemodelle erstellt. Diese basieren auf den aus \textit{Zea mays} (PDB: 1VBG/1VBH) und \textit{Chlostridium symbiosum} (PDB: 1KBL) bekannten
Extremkonformationen des putativen \textit{Domain-swiveling}-Mechanismus.
Die Homologiemodelle wurden mit dem Programm \textit{Modeller} \citep{Sali1993a} aus den jeweiligen Templaten und der Primärstruktur der
Jeweils fünf Homologiemodelle wurden mit dem Programm \textit{Modeller} \citep{Sali1993a} aus den jeweiligen Templaten und der Primärstruktur der
\acs{PPDK} aus \acs{F. trinervia} \citep{Rosche1990} generiert. Im Falle des von \textit{Zea mays} abgeleiteten Modells wurde als Vorlage die Pyruvat gebundene Struktur
verwendet (PDB: 1VBH). Lücken in der dreidimensionalen Struktur wurden anhand der ungebundenen Struktur (PDB: 1VBG) ergänzt.
verwendet (PDB: 1VBH). Lücken in der dreidimensionalen Struktur wurden anhand der ungebundenen Struktur (PDB: 1VBG) ergänzt. Um die Substratbindetasche möglichst
exakt zu nachzubilden, wurde das in der Kristallstruktur 1VBH vorhandene \acs{PEP}-Molekül, sowie das \ce{Mg2+}-Ion beim Modellieren berücksichtigt.
Die Evaluation der erstellten Modelle erfolgte mit dem Programmpaket \textit{PROCHECK} \citep{Laskowski1993,Laskowski1996}.

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@ -1,2 +1 @@
\addchap{Zusammenfassung}
<Zusammenfassung>
\addchap{Zusammenfassung}